Was ist Stoff?

Stoff ist ein Erzeugnis, welches aus Textilfasern gestrickt, gewebt oder aber anderweitig eingewirkt wurde und in der Regel in Bahnen aufgerollt ist.

Umgangssprachlich verwendet man für den Begriff „Stoff“ auch das Wort „Textil“, wobei dies eigentlich das aus Stoff gefertigte Endprodukt bezeichnet.

Im Übrigen: Das Wort Stoff stammt vom französischen Wort „Estoffe“ ab. Dies heißt übersetzt so viel wie „Gewebe“.

Bekleidungsstoffe sind in Abhängigkeit vom Material ganz grob in diese vier Gruppen einteilbar:

  • Naturfasern aus Pflanzen (Baumwolle, Leinen, …)
  • Naturfasern vom Tier (Wolle, Seide, …)
  • Chemiefasern mit natürlichem Ursprung (zum Beispiel Viskose)
  • Chemiefasern mit synthetischem Ursprung (Elasthan, Polyester, …)

Wissenswert ist, dass Stoff auch aus zahlreichen anderen Materialien hergestellt werden kann. Diese Stoffe werden jedoch in der Regel nicht für die Herstellung von Kleidung herangezogen. Diese Materialien sind beispielsweise Asbest, Brennesseln, Kokosnuss, Rosshaare und weiteres mehr.

Tipp: Stoffe aus Naturfaser gehen beim Waschen ein wenig ein und aus diesem Grund sollte man vor der Verarbeitung von Stoffen aus Naturfaser diese einmal vorwaschen.

Materialbezeichnung:

Baumwolle

Baumwolle wird oft mit „BW“ abgekürzt, kann jedoch aber auch mit „CO“ abgekürzt werden, was vom englischen Wort „Cotton“ stammt.

Die bekannteste Naturfaser, welche auch am häufigsten verwendet wird, ist die Baumwolle. Schon seit vielen Jahrhunderten wird die Baumwolle für die Herstellung von Bekleidung jeglicher Art herangezogen. Baumwolle wird im Übrigen aus den Samenhaaren der Baumwollpflanze hergestellt. Dies ist ein kraut- beziehungsweise strauchartiges Gewächs. Aus Sicht der Botaniker wird die Baumwollpflanze im Übrigen als Malvengewächs bezeichnet.

Wissenswert ist, dass es über 20 Arten von Baumwolle gibt, jedoch lediglich vier für die Baumwollstoffherstellung herangezogen werden können. Nennenswert ist darüber hinaus, dass Baumwolle extrem saugfähig ist (kann bis zu 65 % des Eigengewichtes in Form von Wasser aufnehmen). Nachteil ist, dass Baumwolle nur sehr langsam trocknet. In der Regel wird Baumwolle aber als hautfreundlich bezeichnet und hat darüber hinaus nur sehr wenige Allergiker. Baumwolle ist ideal für empfindliche Haut.
Weiterer Nachteil, außer der sehr langsamen Trocknung des Stoffes, ist eine starke Knitteranfälligkeit. Darüber hinaus muss auch erwähnt werden, dass Baumwolle sehr empfindlich gegenüber Mikroorganismen ist. Dies bedeutet, dass diese sehr schnell anfangen zu schimmeln, sollten diese zu feucht aufbewahrt werden. Zudem waschen sich Farben sehr schnell aus, was insbesondere bei der Farbe Schwarz sehr deutlich auffällt.

Viskose

Viskose wird in der Regel mit „CV“ oder aber „VI“ abgekürzt.

Viskose wird aus (natürlicher) Zellulose hergestellt. Dies sind pflanzliche Zellen, welche oftmals aus der Buche gewonnen werden. Darüber hinaus können diese aber auch aus der Fichte, aus der Pinie oder aber aus dem Eukalyptus gewonnen werden. Der Trend geht jedoch eher in Richtung Bambus.

Viskose ähnelt in der chemischen Zusammensetzung sehr der Baumwolle. Eigentlich kann Viskose daher als ein natürliches Material bezeichnet werden, was es aber bei genauerer Betrachtung gar nicht ist. Die Erklärung: Das Ausgangsmaterial ist Holz und daher von natürlichem Ursprung. Allerdings werden Fasern chemisch hergestellt und sind eben nicht von natürlichem Ursprung. Viskose ist daher eine künstliche Faser jedoch mit natürlichem Ursprung.

Viskose kann vom Tragegefühl sehr wohl mit Baumwolle verglichen werden, aber Viskose hält nicht so warm. Dies ist zwar im Sommer ein großer Vorteil, jedoch im Winter ein großer Nachteil. Erwähnt werden kann darüber hinaus auch noch, dass der Energie- und auch der Wasserverbrauch bei der Herstellung von Viskose geringer ausfällt wie bei der Herstellung von Baumwolle. Zudem fallen beim Anbau von Baumwolle viele Herbizide und auch Pestizide an. Im Gegenteil zu Baumwolle ist Viskose zudem knitterfrei. Viskose ist auch weniger so steif wie Baumwolle. Darüber hinaus kann Viskose Farbe besser aufnehmen und halten. Was die Trocknung angeht, so liegen Viskose und Baumwolle gleichauf. Nachteil ist, dass unter bestimmten Umständen Wasserränder zurückbleiben können. Diese fallen jedoch nur wenig auf und auch nur bei hellen Stoffen. Gute Nachricht ist aber, dass diese Wasserränder bei nochmaligem Waschen komplett verschwinden.

Modal

Die Abkürzung von Modal ist „CMD“.

Ähnlich wie Viskose ist auch Modal. Der Unterschied ist der, dass Modal nur aus Buchenholz hergestellt wird und die Herstellung etwas anders ist. Darüber hinaus ist Modal fester als Viskose und kann zudem Feuchtigkeit besser aufnehmen. Dies bedeutet natürlich auch eine schnellere Trocknung des Stoffes. Modal ist, genau wie Viskose eine Kunstfaser mit natürlichem Ursprung.

Polyester

„PES“, so die Abkürzung von Polyester.

Polyester ist eine Kunstfaser mit Ursprung in Erdöl. Vorteil ist, dass Polyester extrem reißfest ist und wenig Feuchtigkeit aufnimmt. Kein Wunder, dass dieser Stoff einer der am häufigsten verwendeten Stoffe in der Bekleidungsindustrie ist. Er ist nicht nur tragefreundlich, sondern auch noch recht günstig in der Herstellung. Ein weiterer Vorteil ist, dass sich Polyester gut einfärben lässt. Hier muss aber erwähnt werden, dass dies nur in Bezug auf die Textilindustrie zutrifft und nicht in Bezug auf die heimische Waschmaschine. In diesem Zusammenhang ist eine Einfärbung sowie ein Bedrucken von Polyester in der Industrie einfach. Dabei kommen spezielle Farben zum Einsatz, die in großen Bottichen sowie bei sehr hoher Temperatur verarbeitet werden. Diese Farben kann man als Privatperson weder kaufen noch verarbeiten.

Polyester wird im Übrigen oftmals als Diolen, Polarguard, Thermolite, Trevira oder aber Vestan vertrieben und so verarbeitet, dass des Kleidungsstück aussieht, als wäre es aus Baumwolle, Leinen oder aber Seide.

Nachteil an Polyester ist definitiv, dass Schweiß kaum beziehungsweise gar nicht aufgesaugt werden kann. Allerdings wird nasse Bekleidung aus Polyester sehr schnell trocken und knittert wenig oder gar nicht.

Polyamid

Die Abkürzung von Polyamid lautet „PA“.

Ebenso wie Polyester ist Polyamid eine Kunstfaser, welche auf der Basis von Erdöl beruht. Polyamid ist nicht nur extrem elastisch, sondern knittert auch noch kaum. Polyamid wird oftmals für die Herstellung von feinen Strumpfhosen (Perlonstrumpfhosen) verwendet, findet allerdings in der herkömmlichen Bekleidungsindustrie wenig Verwendung. Bezeichnungen, welche im Handel verwendet werden sind unter anderem Nylon und Perlon.

Polyacryl

Der Stoff Polyacryl kann entweder mit „PAN“ oder „PC“ abgekürzt werden.

Auch Polyacryl ist eine Kunstfaser auf Erdölbasis. Polyacryl ist in der Regel bauschig und sind der Baumwolle sehr ähnlich. Es ist somit nicht verwunderlich, dass dieser Stoff gerne für Decken oder aber Pullover herangezogen wird. Polyacryl hält nicht nur warm, sondern knitter auch noch kaum und lässt sich darüber hinaus auch noch gut einfärben. Zudem ist Polyacryl weich und elastisch.

Erwähnt werden kann, dass Polyacryl oftmals Wolle beigemischt wird. Der Grund hierfür liegt daran, dass Polyacryl sich gut waschen lässt und nicht, sowie Wolle, einläuft. Polyacryl trocknet darüber hinaus sehr schnell.

Handelsnamen sind Dolan, Dralon oder aber Orlon. Polyacryl heißt ursprünglich Polyacrylnitril.

Polyurethan

Die Abkürzung von Polyurethan ist „PU“.

Polyurethan ist ebenfalls eine künstliche Faser auf der Basis von Erdöl. Hervorgehoben werden muss, dass dieser Stoff sehr elastisch ist und in der Regel nicht pur verwendet wird. Vielmehr wird Polyurethan anderen Stoffen beigemischt, um diesen Elastizität zu geben. Im Übrigen ist Polyurethan der Hauptbestandteil von Elasthan.

Polyurethan wird oftmals aufgeschäumt und kann somit in der Textilindustrie als Kunstleder verwendet werden. Es sieht somit aus wie echtes Leder. Darüber hinaus kann Polyurethan aber auch Bestandteil für Gummistiefel sowie für Regenmäntel sein.

Elasthan

Abkürzungen für Elasthan: „EL“ und „EA“

Wie bereits schon erwähnt, besteht Elasthan zu einem großen Teil aus Polyurethan und ist eine sehr elastische und künstliche Faser. Im Handel spricht man im Übrigen von Dorlastan oder aber Lycra und wird in der Regel nicht pur verwendet, sondern anderen Faser beigemischt, um diese somit elastischer zu machen. Elasthan lässt sich gut einfärben und sitzt dank der hohen Elastizität bequem. Elasthan ist oftmals in Badekleidung enthalten, sowie auch in Jerseystoffen und ab und an auch in Baumwollstoffen.

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